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GEGEN DAS WAS LEISE GREIFT

Aufbäumen gegen das Zerbrechen,

gegen den alten Geruch in den Vorhängen,

die ihn nicht abhalten können.

 

Aufbäumen gegen den Sturz, der

zu schwer nicht mehr zu retten blieb,

auf seine Knochen bauen.

 

Aufbäumen gegen den Berührungsmangel

der Haut, der sie auf ihre Spitzen spannt,

ihren Stoff ins Bodenlose dünnt.

 

Aufbäumen gegen die Zeit im Fluss, die

ein letztes Blau in Fassung schwemmt,

ein letztes Pochen.

 

Beton aus Ungreifbarem schöpfen,

Muskeln zu Draht in Staudämme ziehen,

Stahl denken und - ein Tor

 

für einen immer neuen Augen: Blick,

der die Angst auf Händen seines

Herzschlags trägt. Hoffen. Warten.

 

In einem Flüstern das Schloss umdrehen.


Gastbeitrag der Freiburger Lyrikerin Miriam Brümmer https://www.instagram.com/miriam.bruemmer/



Foto: Laura Gene Wall, 2024

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