Himmel schließen. Flugzeuge schießen. Lufthoheit.
Heute heiter bis wolkig. Morgen droht Abendrot.
Scharfschützen auf Himmelfahrtskommando.
Im Himmel hoch.
Sitzt ein Gott. Thronen selbsternannte Götter.
Spielen. Lügen. Das Blaue vom Himmel herunter.
Vorsehung. Bombenhagel. Eingriff. Fehlgriff. Flugverbot.
Hölle. Schicksal.
Geschenke des Himmels. Dass es schreit.
Menschen. Um Himmels willen.
Totalversager.
Jenseits. Verriegelt.
Der Text ist geboren aus dem Aufeinandertreffen zweier Statements, die gestern auf der Eröffnungsveranstaltung der lit.COLOGNE gefallen sind.
Unter dem Titel „Nein zum Krieg!“, diskutierten neben anderen der Publizist Deniz Yücel und die Schriftstellerin Sasha Marianna Salzmann über die Situation in der Ukraine.
Als die Frage aufgeworfen wurde, wie dem schrecklichen Handeln Putins beizukommen sei, vertrat Deniz Yücel die skeptische Haltung, man könne „mit der Waffe des Wortes die Ukraine nicht verteidigen“. Salzmann hingegen brachte zum Ausdruck, dass es zumindest „nicht albern ist, das Wort zu erheben“ und forderte die Einrichtung einer Flugverbotszone: „Schließt den Himmel über der Ukraine.“
Ambivalente und scheinbar einander entgegenstehende Haltungen zu möglichen Reaktionen auf Putins Krieg durchziehen nicht nur die Reihen von Kunstschaffenden. Die Forderung nach einer Flugverbotszone wird in den Medien ebenso diskutiert wie in den politischen Gremien. In jedem Fall ist eine Antwort auf diese Frage mit verheerenden Folgen behaftet.
Mich hat die Poesie der Formulierung ergriffen: Den Himmel schließen.
Foto: Laura Gene Wall
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