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Memento mori

  • Autorenbild: Hannes Jahn
    Hannes Jahn
  • 21. Juni 2024
  • 1 Min. Lesezeit

Der Ruf der Propheten verhallt

Ruinen aus Stein

Scheiterhaufen der Vergangenheit

im Grab der tote Soldat

den Segen fest in knochiger Hand

auf dem Feld wo die Mohnblumen blühn

sein Gewehr zerfallen

zu rostigem Sand

verweht im bleiernen Wind der Zeit

längst schien sie verdorrt

die alte Saat

 

Doch sie tanzen wieder

die Toten

auf ihren Gräbern

ihr Rufen ist unsere hilflose Scham

Was ihr seid, das waren wir

Was wir sind, das werdet ihr

der alte Schwur

den keiner mehr kennt

 

Und wieder stampfen Stiefel durch unsere Straßen

tönen Lieder von Lüge und Hass

auf dem einen Auge blind

auf dem andren sehend in den Untergang

wer öffnet das siebente Siegel

wenn Ritter, Tod und Teufel durch die Lande ziehn

wer zählt die Toten

an jenem blassen Nachmittag

da unsere Eitelkeit die Welt verspielt

Foto: Laura Gene Wall, 2024

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